content:2007:heise_werbeoffensive_im_web_20

Ich habe mich ja immer gefragt, wie man mit den ganzen Web2.0 das große Geld verdienen kann, dass Firmen so viel dafür zahlen.

Das System ist ganz einfach: Die Benutzer sind bei einer Web 2.0 Platform registriert und man kann dort ihre Interessen und Präferenzen herausfiltern und weiterverkaufen. Auch an andere Websites, die dann versuchen mit diesen Informationen Geld aus einem herauszuholen.

Durch Cookies und ähnliches kann die Web2.0 Platform ihre Benutzer dann überall im Web identifizieren, wenn zum Beispiel die Russische Mafia (oder ein online Shop) auf seiner Homepage ein unsichtbares Teilchen vom Web 2.0 Provider lädt.

Das hat für tolle Vorteile: Die russische Mafia hat durch das Einbinden dem Web2.0 Provider mitgeteilt, dass da jemand auf ihrer Seite surft und sich wohl für russische Kriminalität interessiert. Und der Web2.0 Provider notiert sich das und meldet dann zurück, wer dieser jemand ist:

Name: Horst Mustermann
Nationalität: Italiener
Wohnort: München
Hobbys: Reisen, Sprachen, Musik, Tanz, Menschen
Lieblingsbücher: Strukturen der Mafia, Organisiertes Verbrechen Band 5, Der Kettensägenmörder
Lieblingsfilme: Solino, Lammbock
Freundeskreis: Hauptsächlich andere Italiener
Häufig besuchte andere Websites: Italienische Mafia (200 mal), Online Waffenshop(10 mal), Krasser Kleidungsshop (5 mal), Russische Mafia (1 mal - neu)

Die russische Mafia fühlt sich nun bedroht: Ein Italiener, der sich für Reisen und Sprachen interessiert, solche Bücher mag und so oft auf deren Seite surft - ganz klar, italienische Mafia. Der muss weg. Also eben noch beim Waffen Onlineshop angerufen: Er hat nichts bestellt und nur nach Gasschusspistolen geschaut - kein Risiko. Und vom Krassen Kleidungsshop erfährt man, dass er 5 paar grüne Jeans bestellt hat: macht ihn einfach zu identifizieren. Nun noch schnell im Telefonbuch nachschauen und dann good bye Horst.

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Original vom 06.11.2007