Wäschekorb wackelt

IT ist komplex. Dadurch passieren Dinge, die völlig absurd sind, was aber oft den wenigsten Beteiligten auffällt. Dies ist ein Versuch eine hypothetische IT Geschichte auf das „echte“ Leben zu übertragen.

Es war einmal ein Manager namens Hans. Der hatte im Schlafzimmer einen Wäschesammler stehen, der lange gut funktioniert hat.

Aber irgendwann fing er an zu wackeln, und das Wackeln wurde immer schlimmer.

Hans lud also 3 weitere Manager ein, von denen er wusste, dass sie ebenfalls einen Wäschesammler haben. In nur 2 Meetings wurden tatsächlich 2 weitere Manager-Kollegen identifiziert, deren Wäschesammler schon gewackelt hatte.

In einem dritten Meeting konnte man dann endlich in die Problemlösung einsteigen. Kollege Manuel hatte das Problem damals gelöst indem er einen Schweißer beauftragt hatte, der das Bein wieder fest an den Wäschesammler geschweißt hatte. Kollege Peter hatte aus diesen Erfahrungen heraus ebenfalls den Schweißer beauftragt, nach negativem Feedback und Beauftragung eines zweiten Schweißers seinen Wäschesammler aus Plastik entsorgt.

Hans beauftragte also ebenfalls einen Schweißer zur Kostenabschätzung, und seine Frau um täglich zu messen, wie viel der Wäschesammler genau wackelte. Der Schweißer war relativ ungehalten, redete viel Fachchinesisch, und schien aber drohen zu wollen er würde das ganze Haus anzünden, falls man darauf bestünde er solle den Wäschesammler schweißen.

Die Dringlichkeit stieg, da die von der Frau gemessenen Wackelwerte täglich anstiegen; scheinbar mehr denn je, seit sie täglich am Wäschesammler wackelte.

Auch ein zweiter Schweißer sah bedenkliche Risiken beim Schweißen des Wäschesammlers vor Ort, bot aber an den Wäschesammler für ein unverschämtes Geld bei sich in der Werkstatt zu reparieren.

Wie dann tatsächlich ein Umzugsunternehmen gefunden und beauftragt wurde, um den Wäschesammler für eine stattliche Summe zu transportieren ist eine andere Geschichte. Ebenso wie ein Backup für den Wäschesammler identifiziert wurde und der produktive Wäschesammler im laufenden Betrieb aufs Backup migriert wurde. Eine wilde Geschichte war das.

Am Ende hatte der Schweißer den Wäschesammler aus Holz dann tatsächlich mit einer Technik namens „Leim“ repariert. Der Sammler wurde wieder zurück transportiert und migriert und funktioniert seitdem wieder tadellos. Alle klopften sich auf die Schulter und feierten sich für die schnelle Lösung des Problems: Von der ersten Kenntnis des Problems bis zur Lösung in nur einem halben Jahr bei einem Personaleinsatz von nur zwei Personenmonaten.

Die Frau misst weiterhin täglich die Wackelwerte und schreibt darüber Quartalsweise einen Report und hat den Schweißer auf der Kurzwahlliste. Schließlich hat man seine Lessons Learned.